Datum : Freitag 28. November 2014
Ort : Bern, Hotel Bern (Zeughausgasse 9)
Organisiert von infoclio.ch
Fragen rund um die Erhebung und den Schutz personenbezogener Daten stehen heute im Zentrum des nationalen und internationalen Geschehens. An der sechsten Jahrestagung versammelt infoclio.ch verschiedenen Akteure aus der Forschung, der Verwaltung und der Öffentlichkeit, um über die Herausforderungen zu diskutieren, die sich im Umgang mit personenbezogenen Daten für die Geschichtswissenschaften ergeben.
Die infoclio.ch-Tagung 2014 geht die Problematik im Umgang mit den personenbezogenen Daten von drei Seiten an: Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) von 1992 und mit den neuen Herausforderungen, die das Internet und die digitalen Technologien für seine Umsetzung mit sich bringen. Thematisiert werden auch die Merkmale der politischen Debatte rund um den Schutz der Daten, ebenso wie die damit verbundenen Chancen und Risiken für die Demokratie.
Der zweite Teil beschäftigt sich aus einer historischen Perspektive mit den personenbezogenen Daten. Thematisiert wird die Fichenaffäre, die die Schweiz anfangs der 1990er Jahre bewegte, aus heutiger Perspektive. Erinnert wird im Weiteren an die Geschichte des Archives des Ministeriums der Staatssicherheit (Stasi) der ehemaligen DDR, um einen internationalen Vergleich anzustellen. Im Zentrum stehen Fragen der Aufbewahrung und der Einsicht in die Daten, die die Staatsschutzorgane gesammelt hatten.
Der Zugang zu den personenbezogenen Daten in den Archiven wird im dritten Teil der Tagung diskutiert. Die Standpunkte der verschiedenen Akteure werden anhand von Beispielen aus der aktuellen Forschung deutlich gemacht. Forschende wollen Zugang zum historischen Material, Archivarinnen sind den Gesetzen verpflichtet, die den Zugang zu personenbezogenen Daten regeln, Direktbetroffene fordern Einsicht in ihre Dossiers. Eine abschliessende Podiumsdiskussion bringt Historikerinnen und Archivare zusammen, um die Herausforderungen im Umgang mit personenbezogenen Daten zu diskutieren.
Die Onlineanmeldung ist ab Anfang September 2014 möglich.
Programm:
9h00-9h30: Empfang
9h30-9h35: Begrüssung – Enrico Natale (infoclio.ch)
Session 1: Datenschutz oder Datenflucht? Aktuelle Entwicklungen zu personenbezogenen Daten
9h35-10h05: Hans-Peter Thür, Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter - Herausforderungen zum Datenschutz im digitalen Zeitalter.
10h05-10h35: Marc Bühlman, Leiter Année politique suisse - Datenschutz im politischen Blick.
10h35-11h: Viktor Györffy, Präsident des Vereins Grundrechte.ch – Personenbezogene Daten und Menschenrechte: Aktuelle Entwicklungen
11h00-11h30: Pause
Session 2: Die Erhebung personenbezogener Daten: historischer Rückblick
11h30-12h00: Georg Kreis, Professor em. für Neuere Allgemeine Geschichte, Universität Basel – Historischer Kommentar zur Fichenaffäre
12h00-12h30: Christoph Graf, Professor für Schweizer Geschichte Universität Bern und ehemaliger Direktor des Schweizerischen Bundesarchivs - Herausforderungen zur Erhaltung von personenbezogenen Daten im Archiv
12h30-13h00: Joachim Förster, Leiter Abteilung Auskunft, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen – Stasi-Unterlagen und Datenschutz
13h00-14h15 Mittagessen
Session 3: Zugang zu personenbezogene Daten im Archiv
14h15-14h45 : Beat Gnädinger, Präsident der Schweizerischen Archivdirektorenkonferenz und Staatsarchivar Zürich
Session 3/A : Beispiele aus der historischen Praxis
14h45-15h00: Sara Galle, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Nordwestschweiz
15h00-15h15 : Marco Jorio, Chefredaktor, Historisches Lexikon der Schweiz
15h15-15h45: Pause
Session 3/B : Podiumsdiskussion: Zugang zu personenbezogene Daten im Archiv. Einsicht mit Rücksicht?
15h45-17h00
Teilnahmen noch nicht bestätigt