Die bereits zum achten Mal durchgeführte Tagung «Geschichtsdidaktik empirisch» versammelte auch 2021 wieder Geschichtsdidaktikerinnen und -didaktiker aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. In diesem Jahr zielte die Konferenz darauf, Forschungszugänge und -ergebnisse zu präsentieren, die sich mit der Erforschung von historischen Lern- und Denkprozessen beschäftigen und dabei Schulen, Hochschulen sowie ausserakademische Kontexte berücksichtigen. Auffällig war dabei der allgegenwärtige Bezug zu Möglichkeiten der Digitalisierung in der Geschichtsdidaktik: Sechs der insgesamt 19 Präsentationen widmeten sich Aspekten des digitalen historischen Lernens und Lehrens. Auch in den Diskussionen anderer Beiträge wurde vermehrt auf dieses Themenfeld Bezug genommen.1
Die Tagung behandelte insbesondere historische Denk- und Lernprozesse und Umgangsweisen mit diesen sowie die ausserschulische Geschichtsvermittlung und Geschichtskultur – drei Bereiche, die auch diesen Bericht strukturieren. Dass die beiden ersten Bereiche nicht immer einfach zu trennen sind, illustrierte JEFFREY D. NOKES (Provo, USA) in der ersten Keynote: Nokes referierte über die Verschränkung zwischen politischer Bildung bzw. Bürgerbeteiligung (civic engagement) und historischem Denken und formulierte die These, dass die Art, wie Historikerinnen und Historiker argumentieren, dazu beitragen kann, Polarisation in der Gesellschaft zu minimieren. Deshalb sei es wichtig, diese Argumentationsweise in Schulen zu vermitteln. In einer Studie zu cognitive apprenticeship soll nun eine Brücke zwischen historical thinking und informed civic engagement gebaut werden. Dabei sollen nicht nur Fähigkeiten (skills) sondern auch Veranlagungen (dispositions) unterrichtet werden. In einem zweischichtigen Ansatz werden zuerst Lehrpersonen mit dem historischen Lesen und Schreiben vertraut gemacht, das diese dann in ihren Klassen durch direct instruction, scaffolding, modeling und coaching weitervermitteln. In der anschliessenden Diskussion wurde aufgegriffen, inwiefern die Anregung zu historischem Denken auch zu tatsächlichem Handeln im Sinne von civic engagement führen kann.
Historische Denk- und Lernprozesse
Dem Tagungsziel entsprechend setzten sich in den insgesamt zehn Panels verschiedene Beiträge mit der Frage auseinander, wie historische Denk- und Lernprozesse sichtbar gemacht bzw. diagnostiziert werden können. Insbesondere in diesem Themenkomplex wurde der Digitalisierungsbezug offenkundig: Der Vortrag von JAN SCHELLER (Aarau) und MARTIN NITSCHE (Aarau) fokussierte auf die digitale Erforschung historischer Denkprozesse. Die Vortragenden stellten eine Pilotstudie vor, die unter Studierenden durchgeführt wurde und zu klären versucht, welche Operationen historischen Denkens sich nachweisen lassen, wie sich die jeweiligen Teilnehmenden voneinander unterscheiden und inwiefern Denkprozesse überhaupt digital erforscht werden können. Im Verlauf der Präsentation wurde auf die Methodik «Lautes Denken», die zur Erhebung der Daten genutzt worden war, näher eingegangen und erste Ergebnisse vorgestellt. So zeigt die Studie, dass Studierende durchaus in der Lage sind, ihre historischen Denkprozesse zu artikulieren und historische Fragen zu entwickeln.
LENA LIEBERN (Duisburg-Essen) setzte sich in ihrem Vortrag mit der Frage auseinander, wie Schülerinnen und Schüler digitale historische Lernaufgaben lösen. Sie schilderte, wie via Videographiedaten die Bearbeitung von historischen Aufgabenstellungen von Schülertandems auf der digitalen Lernplattform segu ausgewertet wurde und welche Kommunikationsprozesse dabei zwischen den Lernenden zu beobachten waren. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass die Probandinnen und Probanden verschiedene historische Denkoperationen vornehmen, unterschiedliche Kommunikationsstile pflegen und die Interaktion mit dem Computer Einfluss auf den Lösungsvorgang der Aufgaben nimmt. Ebenfalls um digitale Medien ging es im Vortrag von ALEXANDRA KREBS (Paderborn), die die Ergebnisse einer Vorstudie zur App in die Geschichte vorstellte. Die App soll, wie die Referentin formulierte, «die Potentiale schulischer Archivarbeit mit denen digitaler Medien zusammenzuführen». In der Studie wird versucht, unterschiedliche Nutzertypen herauszuarbeiten, um dadurch Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der App und für digitale Angebote zu historischen Lernprozessen allgemein zu gewinnen.
Weniger digital fokussiert, aber dennoch um die Erforschung historischer Denk- und Lernprozesse bemüht, sind die Studien von VIOLA SCHRADER (Münster) sowie MARCEL MIERWALD (Bochum) und NICOLA BRAUCH (Bochum). Schrader präsentierte ein sprachbasiertes Diagnoseinstrument historischen Denkens. Aufgrund der qualitativen Analyse von in der Studie erstellten Schülertexten zur Kontroversität der Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkriegs konnte sie vier Typen historischen Denkens und sprachlichen Handelns konstruieren, die in einem kognitiv-sprachlichen Diagnoseraster verortet sind. Wie sich Lehrbuchtexte mit implizitem und explizitem Gegenwartsbezug auf die Relevanzüberzeugungen von Geschichtsstudierenden auswirken, untersuchten Mierwald und Brauch in einer Pilotstudie. Theoretisch stützt sich die Studie auf die «relevance of history measurement scale (RHMS)»2 ab. Die Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass Texte mit einem expliziten Gegenwartsbezug – der als historisches Orientierungsangebot verstanden werden kann – einen positiven Effekt auf die Relevanzüberzeugungen von Studierenden haben. Ebenfalls um Überzeugungen, allerdings von Lehrpersonen, ging es im Beitrag von ANNE ALBERS (Göttingen) – dies war einer der wenigen Beiträge zur Lehrpersonenprofessionalisierung. Sie stellte die Konzeption und Erprobung eines Fragebogens zur Erkundung differenzbezogener Beliefs von Lehrpersonen in der Migrationsgesellschaft vor. Erste Tests ergaben, dass der Fragebogen drei Faktoren latent differenzsensibler Beliefs zu Themen, Zielen und didaktischen Prinzipien und einen Faktor nicht differenzsensibler Beliefs zur Integrations- und Assimilationsfunktion von Geschichtsunterricht abbilden kann.
Speziell auf das historische Lernen konzentrierte sich die zweite Keynote von MEIK ZÜLSDORF-KERSTING (Hannover). Er stellte ein neues Modell historischen Lernens vor, das er zusammen mit Monika Fenn ausgearbeitet hat. Dieses gilt es explizit von einer Theorie abzugrenzen, da es nicht erklärungsmächtig sei, wie Zülsdorf-Kersting betonte. Mit dem komplexen Modell wird versucht, mehrere Herausforderungen historischen Denkens abzubilden: die systematische Verschränkung von Denken und Wissen, den Einbezug von Kompetenzerwerb und Progression sowie die Vermeidung einer kognitivistischen Verengung. Zülsdorf-Kersting wies darauf hin, dass das Modell bei einer differenzierten Beschreibung von historischen Lernprozessen durchaus helfen kann, aber kaum bei der Frage, warum das historische Lernen bei verschiedenen Menschen unterschiedlich abläuft.
Ebenfalls über historisches Lernen – und zwar im Kontext des geschichtskulturellen Wandels – referierten JOHANNES MEYER-HAMME (Paderborn) und CORNELIA CHMIEL (Berlin) in ihrer Keynote ausgehend vom Verbundprojekt Geschichten in Bewegung. Sie stellten drei während der gesamten Projektdauer präsente Aspekte vor: erstens die Wahrnehmung geschichtskulturellen Wandels, zweitens die Konzeption von Migrationsgesellschaft und deren Bedeutung für geschichtskulturellen Wandel sowie drittens die ausgeübten Erinnerungspraktiken und die dabei geäusserten Vorstellungen und Konzeptionen von historischem Lernen. Mittels Auszügen aus Interviews mit Akteuren der Geschichtsvermittlung – etwa Lehrpersonen, Museums- oder Gedenkstättenmitarbeitenden – wurden dem Plenum Einblicke gegeben, wie diese mittels Reproduktions-, Transformations- und Reflexionsprozessen Bezug zur Geschichtskultur herstellen. Von Interesse für die Tagungsteilnehmenden war in der anschliessenden Diskussion unter anderem, welche Institutionen für die Studie ausgewählt wurden, ob die gesellschaftliche Stellung der Befragten das Interview-Setting selbst beeinflusste und inwieweit auch Akteure aus dem rechten politischen Spektrum in die Untersuchung miteinbezogen worden sind. Zudem wurde diskutiert, inwiefern es neben den drei Bereichen Reproduktion, Transformation und Reflexion nicht auch eine Produktionsebene gibt, in der die interviewten Akteure verortet werden könnten.
Umgangsweisen mit historischen Denk- und Lernprozessen
Ausgeprägt war die Beitragsbreite zu den verschiedenen Umgangsweisen mit historischen Denk- und Lernprozessen. Von besonderem Interesse waren hierbei die beobachteten Prozesse bei Schülerinnen und Schülern: GEORG MARSCHNIG (Graz) setzte sich etwa mit der Diagnostik von Multiperspektivität auseinander. Er erklärte, wie Schülerinnen und Schülern anhand der Narration in ihren eigenen Texten die Perspektivität historischer Quellen sichtbar gemacht werden kann. Den ersten Ergebnissen der Interventionsstudie zufolge wurden durchaus verschiedene historische Perspektiven identifiziert, obgleich es bei der Textproduktion mitunter Probleme gab. CHRISTIANE BERTRAM (Konstanz) stellte eine Studie vor, die sich mit der maschinellen Beurteilung von Antworten von Schülerinnen und Schülern durch Künstliche Intelligenz beschäftigt. Sie verdeutlichte, dass die maschinelle Auswertung der Richtigkeit solcher Antworten im Geschichtsunterricht prinzipiell möglich und auch in der geschichtsdidaktischen Forschung einsetzbar ist und die ausgewertete linguistische Komplexität der Antworten durchaus die sprachliche Komplexität der Aufgabe widerspiegeln kann.
KRISTOPHER MUCKEL (Aachen) präsentierte eine explorative Interventionsstudie, in der vier Klassen des zehnten Jahrgangs eines Gymnasiums Schreibaufgaben absolvierten, die anschliessend im Rahmen einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet worden sind. Aus den ersten Ergebnissen lässt sich erkennen, dass das historische Lernen beim Einsatz digitaler Medien anders vonstattenzugehen scheint als bei der Verwendung analoger Medien. Ebenfalls Ergebnisse einer Interventionsstudie zu historischem Schreiben auf Gymnasialstufe trug MONIKA WALDIS (Aarau) vor. Die Daten analysierter Schülertexte zeigen, dass von der Intervention vor allem Schülerinnen und Schülern mit schwachem oder mittlerem Leistungsniveau profitieren konnten, während bei den leistungsstarken nur eine leichte Zunahme messbar war.
CHARLOTTE HUSEMANN (Duisburg-Essen) präsentierte ihre Forschung über die Operationalisierung der fachsprachlichen Handlung «Erkläre» im Geschichtsunterricht. Schreibprodukte von Schülerinnen und Schülern wurden mit einem eigens entwickelten, auf einem dreistufigen Ratingverfahren basierenden Kategoriensystem analysiert. Daraus konnte ein eindimensionales Modell der fachlichen Sprachhandlungsfähigkeit im Erklären abgeleitet werden. MICHEL CHARRIÈRE (Luzern) referierte über Analysemöglichkeiten von Prüfungen in der Schweizer Sekundarstufe und wie mithilfe der analysierten Geschichtsprüfungen Rückschlüsse auf den Umgang mit Geschichte in den Schulen gezogen werden können. Erste Ergebnisse zeigen, dass ein Grossteil der untersuchten Aufgaben einen Bezug zur Schweiz herstellt, wobei insbesondere das 19. Jahrhundert als historischer Zeitabschnitt bemüht wird und nur selten Aufgaben konzipiert werden, die kritische Fragen aufwerfen. MARIE HOHMANN (Mainz) präsentierte eine Analyse von Schülerdarstellungen im bilingualen Geschichtsunterricht, die an deutschen und französischen Schulen im Kontext des Themas «Französische Revolution» durchgeführt wurde. Sie stellte dabei das Kodiersystem vor, das zur Kategorisierung der erarbeiteten Darstellungen genutzt worden ist, und erläuterte es anhand eines beispielhaften Schülertexts.
Neben der Präsentation der auf den schulischen Geschichtsunterricht abzielenden Studien fanden sich auch zwei Vorträge, die die Umgangsweisen mit historischen Denk- und Lernprozessen in ausserschulischen Settings vorstellten. CHRISTIANE ECKERT (Heidelberg) und MANFRED SEIDENFUSS (Heidelberg) widmeten sich der Frage, wie man Feedback und Diagnose im geschichtsdidaktischen Zusammenhang diagnostizieren kann und ob bzw. inwieweit sich diese beiden theoretischen Konstrukte überhaupt voneinander trennen lassen. Sie gingen unter anderem auf die Konstruktion der Vignetten ein, die zur Erhebung der Daten bei Studierenden genutzt worden waren, und erörterten die Schwierigkeiten, die bei der intendierten Trennung zwischen «Feedback geben» und «Diagnostizieren können» entstanden waren. FRANZISKA REIN (Ludwigsburg) stellte das Repertory Grid Interview als methodischen Zugang für die Geschichtsdidaktik vor. Sie erklärte, inwiefern die Methodik insbesondere für die Forschung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten geeignet ist und welche Parameter (z. B. Quellenauswahl) es in der Konstruktion des Forschungsdesigns mit jener Zielgruppe zu beachten gilt.
Ausserschulische Geschichtsvermittlung und Geschichtskultur
Nicht-schulische Lernorte und -gelegenheiten standen auch im Zentrum mehrerer Vorträge, die sich mit ausserschulischer Geschichtsvermittlung und Geschichtskultur auseinandersetzten. Mit der Fragestellung, welche Geschichten Schulabsolventinnen und -absolventen aus der Schweiz und Deutschland über ihr Land erzählen, beschäftigen sich URBAN SAGER (Luzern) und MANFRED SEIDENFUSS (Heidelberg). Die ersten Ergebnisse der Textanalysen zeigen – leider wenig verwunderlich – eine starke Präsenz des Gründungsmythos in der Schweiz sowie die Dominanz von Meistererzählungen (Nationsgründung, Auschwitz sowie Teilung und Wiedervereinigung) in Deutschland.
LUKAS GREVEN (Aachen) präsentierte einen Ausschnitt aus seinem Dissertationsprojekt, in dem es um das forschend-historische Lernen im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geht. Er präsentierte erste Antworten auf die Frage, ob und inwiefern sich das forschend-historische Interagieren von Schülerinnen und Schülern mit Zeitzeugenaussagen seit dem Beginn des ausserschulischen Wettbewerbs 1975 verändert hat. So konnte mittels einer integrativen Inhaltsanalyse von Schülerarbeiten aus insgesamt acht Wettbewerbsrunden gezeigt werden, dass das forschend-historische Lernen im Geschichtswettbewerb weitestgehend konstant geblieben ist: Das re-konstruktive Vorgehen der Lernenden in Form von «Fakten sammeln» kristallisierte sich als dominant heraus, wohingegen de-konstruierende Prozesse des «Kontextualisieren» oder der «Darstellungen erkennen» bedeutend weniger auftraten. ELENA LEWERS (Bochum) referierte zudem über die «Geschichtserfahrung» in der virtual reality. Sie untersucht diese in einer virtuellen Führung mit digitalen Rekonstruktionen des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg. Studierende erzählen in Einzelinterviews von ihren Erfahrungen in der virtuellen Welt, die dann qualitativ ausgewertet werden. Nicht den Besuch eines ausserschulischen Lernorts, sondern eines virtuellen Klassenzimmers ermöglichte der Vortrag von JAKOB ARLT (Potsdam) und MONIKA FENN (Potsdam). Durch den Einsatz der VR-Technologie können Lehramtsstudierende in der konstruierten virtuellen «Trainingswelt» ein impulsgesteuertes Auswertungsgespräch durchführen, das durch einen Coach und Peers begleitet und reflektiert wird. Erste Ergebnisse zeigen, dass durch dieses Training eine Verbesserung der Gesprächsführungskompetenz erreicht werden kann. Die VR-Lehr-Lernumgebung konnte von interessierten Tagungsteilnehmenden vor Ort ausprobiert werden.
Ergänzend zu den Vorträgen thematisierte auch eine der Keynotes die ausserschulische Geschichtsvermittlung. Die Präsentation von CHRISTIANE BARON (New York, USA) drehte sich um die Frage, was Lehrpersonen bei historischen Stätten lernen (können). Sie führte aus, inwiefern historische Stätte niemals nur für sich stehen, sondern stets kontextuell – sowohl aus historischer als auch körperlicher Perspektive – verstanden werden müssen. Historische Orte stellen demnach mehrschichtige Lernorte dar, die von der Rednerin in insgesamt vier verschiedene Schichten unterteilt werden: Textual, perceptual, interpretive und external. Nur die Dekonstruktion aller vier Schichten würde eine umfassende Lehr- und Lernerfahrung an historischen Stätten ermöglichen. Die Interpretation solcher Lernstätten als eine mehrschichtige Lehr- und Lernerfahrung, als eine holistic experience, war dann auch Gegenstand der anschliessenden Diskussion. Von besonderem Interesse war die Rolle der Lehrpersonen, die diese in der Auf- bzw. Vorbereitung der verschiedenen Schichten von historischen Plätzen spielten. Ebenso gab es einen Austausch darüber, ob und inwieweit die an historischen Stätten gemachten Erfahrungen auf den verschiedenen Ebenen den Prozess des historischen Denkens beeinflussen.
Die Tagung bot wie schon in den vergangenen Jahren einen breiten Überblick über aktuelle empirische Forschung in der Geschichtsdidaktik sowie ein Forum für fachliche Diskussionen. Auch wurde die Zeit zwischen den Präsentationen rege für den Austausch zwischen den Forschungsprojekten und Institutionen genutzt; bestehende Synergien wurden gepflegt und neue aufgebaut. Dies gilt insbesondere für die zahlreichen Nachwuchsforschenden, die teilgenommen haben.
1 Dominic Studer, Co-Autor des Berichts, arbeitet am Zentrum für Politische Bildung und Geschichtsdidaktik der FHNW, das die Tagung organisierte.
2 Van Straaten, Dick; Wilschut, Arie; Oostdam, Ron: Measuring students’ appraisals of the relevance of history: the con-struction and validation of the relevance of history measurement scale (RHMS), in: Studies in educational evaluation 56, 2018, S. 102-111. https://doi.org/10.1016/j.stueduc.2017.12.002
Begrüssung und Eröffnung: Monika Waldis (Aarau)
Keynote I
Moderation: Martin Nitsche (Aarau)
Jeffery D. Nokes (Provo, USA): The Importance of Historical Argumentation in Polarized Societies: Watching Historians and Teaching Youth
Panel 1
Moderation: Monika Fenn (Potsdam)
Anne Albers (Göttingen): Wie denken angehende Lehrer:innen über Geschichtsunterricht in der Migrationsgesellschaft? Entwicklung eines Fragebogens zur Erkundung differenzbezogener Beliefs
Charlotte Husemann (Duisburg-Essen): «weil heute noch kaum leute leben, die früher alles mitbekommen haben» – Operationalisierung der fachsprachlichen Handlung «Erkläre» im Geschichtsunterricht
Panel 2
Moderation: Bernd Grewe (Tübingen)
Georg Marschnig (Graz): Multiperspektivität diagnostizieren? Über die Messbarkeit einer Denkfigur
Christiane Eckerth (Heidelberg), Manfred Seidenfuß (Heidelberg): Diagnose und Feedback. Ergebnisse einer Querschnittuntersuchung
Keynote II
Moderation: Martin Nitsche (Aarau)
Meik Zülsdorf-Kersting (Hannover): Historisches Lernen – Umrisse einer geschichtsdidaktischen Lerntheorie
Panel 3
Moderation: Nadine Ritzer (Bern)
Monika Waldis (Aarau): Who benefits from a historical writing intervention. Empirical evidence from Secoundary Schools at Switzerland
Viola Schrader (Münster): Historisches Denken in Schülertexten diagnostizieren. Ergebnisse einer qualitativen empirischen Untersuchung
Panel 4
Moderation: Manfred Seidenfuß (Heidelberg)
Christiane Bertram (Konstanz): KI im Fach Geschichte – Wie künstliche Intelligenz bei der inhaltlichen und sprachlichen Beurteilung von Schülerantworten genutzt werden kann
Jan Scheller (Aarau) und Martin Nitsche (Aarau): Historische Denkprozesse digital erforschen
Panel 5
Moderation: Philipp Marti (Aarau)
Jakob Arlt (Potsdam) und Monika Fenn (Potsdam): Geteilte Werte: Förderung von denkanregenden Unterrichtsgesprächen zum Konstruktcharakter von Urteilen im virtuellen Klassenzimmer
Urban Sager (Luzern) und Manfred Seidenfuß (Heidelberg): Schulabsolvent:innen aus der Schweiz und aus Deutschland erzählen Geschichten über ihr Land. Zum Was und zum Wie des historischen Erzählens
Panel 6
Moderation: Christian Mathis (Zürich)
Franziska Rein (Ludwigsburg): Das Repertory Grid Interview als qualitativ empirische Forschungsmethode in der Geschichtsdidaktik
Lukas Greven (Aachen): Forschend-historisches Lernen im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten im retrospektiven Längsschnitt – Diagnose von Veränderungen einer geschichtskulturellen Praxis
Panel 7
Moderation: Jan Scheller (Aarau)
Marcel Mierwald (Bochum): Historische Orientierung ermöglichen. Zum Einfluss von Geschichtslehrbuchtexten auf die Relevanzüberzeugungen von Studierenden
Panel 8
Moderation: Christiane Bertram (Konstanz)
Kristopher Muckel (Aachen): Historische Zeitungen und digitale Zeitungsarchive im Geschichtsunterricht – erste Ergebnisse einer Studie zu ihrer Bedeutung für das historische Lernen
Lena Liebern (Duisburg-Essen): Rekonstruktion der Performanz des historischen Denkens im digitalen Raum: Wie lösen Schüler:innen digitale historische Lernaufgaben?
Keynote III
Moderation: Monika Waldis (Aarau)
Christine Baron (New York): Consider the Whole: Learning at Historic Sites
Panel 9
Moderation: Christoph Kühberger (Salzburg)
Elena Lewers (Bochum): «Man möchte brüllen, schreien, wegrennen» − Geschichtserfahrung in Virtual Reality
Alexandra Krebs (Paderborn): Nutzer:innentypen in der «App in die Geschichte». Eine Untersuchung historischer Lernprozesse und Narrationen von Studierenden sowie Schüler:innen im digitalen Medium
Panel 10
Moderation: Dominik Sauerländer (Brugg-Windisch)
Michel Charrière (Luzern): Schweizer Geschichte in Prüfungen auf der Sekundarstufe
Marie Hohmann (Mainz): Geschichtsdidaktische Analysemöglichkeiten für frei gestaltete Schülerdarstellungen im bi- und monolingualen Geschichtsunterricht in Deutschland und Frankreich
Keynote IV
Moderation: Monika Waldis (Aarau)
Johannes Meyer-Hamme (Paderborn) und Cornelia Chmiel (Berlin): Historisches Lernen – ein Beitrag zum geschichtskulturellen Wandel?
Abschluss: Martin Nitsche (Aarau)